Vorsätzliche Obsoleszenz – 2038 endet die Lebensdauer vieler Geräte

Immer wieder gibt es Verdachtsfälle von Produktmanipulation, bei denen die Haltbarkeit eines Produkts absichtlich verkürzt wird. Das ist moralisch verwerflich, da es der Umwelt schadet und den Verbraucher dazu zwingt, unnötig oft neue Produkte zu kaufen. Konsumentenorganisationen, wie Kassensturz in der Schweiz, fordern schon länger eine bessere Reparierbarkeit von Elektronik-Geräten.  Wir von BEOZ Association gehen einen Schritt weiter und thematisieren in diesem Blog, dass Untätigkeit und fehlende Software-Wartung bis ins Jahr 2038 zu noch grösseren unnötigen Bergen aus Elektroschrott führt. Wir nennen das Vorsätzliche Obsoleszenz!

Geplante Obsoleszenz

Die geplante Obsoleszenz ist eine Marketingstrategie, bei der das Veralten eines Produktes vom Hersteller geplant und konzeptionell vorgesehen ist. Es gibt Verdachtsfälle von Produktmanipulation, bei denen Mängel bewusst in Geräte eingebaut werden, damit diese kurz nach der Garantie oder Gewährleistungsfrist ausfallen. Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte Schutzzähler bei Druckern, der nach einer bestimmten Anzahl von Seiten gedruckt wird, unabhängig vom tatsächlichen Zustand des Druckers.

Y2k38 – Das Jahr 2038 Problem

Viele Computersysteme können mit Uhrzeiten jenseits vom 19. Januar 2038 um 03:14:07 Uhr UTC nicht umgehen. Diese Tatsache nennt man das Jahr 2038 Problem oder auch Y2k38 Problem. Die Ursache ist in der internen Systemzeit vieler elektronischer Systeme zu finden, welche als Unix Time in vorzeichenbehafteten 32-bit variablen gespeichert und weiterverarbeitet wird. Ein Zählerüberlauf führt zu unvorhergesehenen, fehlerhaften Verhalten, von falschen Uhrzeitangaben bis hin zur Überlastung und Ausfällen von ganzen Systemen.

Was beispielsweise mit einem modernen Sony OLED Fernseher passiert haben wir selbst ausprobiert. Der Sony Fernseher stürzt im Jahr 2038 ab!

Vorsätzliche Obsoleszenz im Jahr 2038

Unser Kollege Holger Ahrens hat exemplarisch bei TV-Herstellern nachgefragt, was sie gegen die drohenden Ausfälle unternehmen. Das Resultat ist ernüchternd. Offenbar nehmen Hersteller einen gigantischen Elektroschrott-Berg in kauf. Vorsätzliche Obsoleszenz!

Eigentlich ist das Problem bekannt. Im Moment scheinen sich die Hersteller noch nicht für eine Lösung zu interessieren. Gut nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, dass ein Austausch der Systeme der Industrie Milliarden an Einnahmen generieren wird. Der Druck aus Politik und Gesellschaft muss erhöht werden, damit heute verkaufte Fernseher in weniger als 15 Jahren nicht unnötig das Zeitliche segnen.